Für eine Transformation zur Nachhaltigkeit sind zwei Fragen wesentlich: Wie ist ein friedliches Zusammenleben in der Vielfalt auf einem begrenzten Planeten möglich? Wie kann ein kognitiv und physisch begrenztes Wesen wie der Mensch Komplexität („Umwelt“ in den Systemtheorien) überhaupt handhaben? Von der Kultur und ihren Medien hängt es ab, wie diese zwei Fragen beantwortet werden und eine Gesellschaft auf ihre Krisen reagiert. So macht es im Umgang mit der Umwelt einen großen Unterschied, ob Menschen zum Homo oeconomicus oder zum Homo solidaricus erzogen werden. Eine Gesellschaft, die auf ökonomische, mediale und geistige Monokulturen setzt, ist viel krisenanfälliger als eine lernfähige Gesellschaft, die Spielwiesen für Alternativen zulässt. Kultur und Kunst sind ein Teil des Problems und können doch zur nachhaltigen Transformation beitragen, zum Beispiel indem jede:r Bürger:in als Künstler:in aktiviert wird, die eigene Stadt als soziale Plastik mitzugestalten – ganz im Sinne Joseph Beuys‘. Dabei ist es die größte Herausforderung, eine Kultur zu ändern, die sich einbetoniert hat und in der wir selbst erzogen worden sind.
Input und Diskussion von und mit Davide Brocchi
Dienstag, 17. September 2024, 10–11:30 Uhr
Wissenschaft & Kunst, Atelier, Bergstraße 12a, 1. Stock, 5020 Salzburg
Hybrid-Veranstaltung mit Möglichkeit der Online-Teilnahme (der Link wird nach der Anmeldung zugeschickt)
Information und Anmeldung: roswitha.gabriel@plus.ac.at
Der Link zur Online-Veranstaltung sowie eine Leseprobe zu seinem Buch „By Disaster or by Design? Transformative Kulturpolitik: Von der Polykrise zur systemischen Nachhaltigkeit“ (2024) wird nach der Anmeldung zugeschickt.
Referent: Davide Brocchi (Dr. phil.) lebt in Köln, ist Sozialwissenschaftler und erforscht gesellschaftliche Transformationsprozesse in Theorie und Praxis. Seine Schwerpunkte liegen auf sozialer und kultureller Nachhaltigkeit. (http://www.davidebrocchi.eu)