Mobilitätswoche 2024: Jetzt Angebote checken und für Herbst planen

Auch heuer gibt es wieder eine Mobilitätswoche. Städte, Gemeinden, Regionen, Bildungseinrichtungen und Organisationen sind jedes Jahr von 16. bis 22. September herzlich eingeladen, das aktive Erleben und Erfahren von nachhaltiger Mobilität in Ihrem Umfeld zu ermöglichen und sichtbar zu machen: Autofreie Straßen, Pop-up Begegnungszonen, Radwege, bunte Aktionen. Heuer unter erkunden wir unter dem Motto „RaumFairTeilen“ gemeinsam neue Wege, wie wir die Räume und Mobilität in unseren Gemeinden & Städten gerechter gestalten können.

Für Teilnehmende im Bundesland Salzburg gibt es heuer wieder viele attraktive Angebote. Mehr Infos findest du hier.

Natural Restoration Law – Appell von 170 Wissenschaftler:innen an die Landeshauptleute

 

Das Nature Restoration Law wäre das wichtigste Naturschutzgesetz seit Jahrzehnten: Es würde festlegen, dass zerstörte Ökosysteme in der EU bis 2050 wiederhergestellt sein müssen oder die Wiederherstellung zumindest in Arbeit ist. Doch das jahrelang ausverhandelte EU-Renaturierungsgesetz wird auf den allerletzten Metern blockiert. Und das, obwohl noch vor wenigen Monaten die nötige Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten diesen Gesetzestext unterstützten.

Der WWF setzt sich gemeinsam mit 170 österreichischen Wissenschaftler:innen mit dem Appell der Wissenschaft für ein EU Nature Restoration Law ein. Denn Österreich hat mit seiner Stimme im Europäischen Rat derzeit eine Schlüsselrolle. Hier findet ihr mehr und im Link oben die Unterzeichnenden.

APA.ORF-Meldung

„Neue Kurzstreckenflüge Wien – Salzburg“ – S4F findet Antwort von WKO unbefriedigend

Ein Team der Scientists for Future Salzburg hat eine im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich erstellte Studie kritisiert, die die Klimavorteile einer Wiederaufnahme eines Kurzstreckenflugs Wien – Salzburg herausstreicht.

Die Studie behauptet unter anderem, dass durch den Wegfall dieser Flüge kaum CO2 eingespart wurde, da per PKW zu anderen Langstrecken-Flughäfen gereist wird. Aus Sicht der Scientists4Future Salzburg sind diese Schlussfolgerungen von angeführten Daten nicht klar ableitbar und die angewandte Methodik ist wissenschaftlich fragwürdig. „In Summe ist es zwar plausibel, dass manche Reisende auf das Auto wechseln, während andere den Zug nach Wien oder München nehmen oder gleich auf Videokonferenzen umstellen. Allerdings ist selbst die individuelle PKW-Anreise bzgl. CO2-Emissionen deutlich günstiger als ein Kurzstreckenflug, die Lokalpolitik oder Wirtschaft könnte somit falsche Schlüsse aus dieser Studie ziehen”, so Jens Blechert, Sprecher der Scientist4Future Salzburg, in der Stellungnahme, die am 18.12.2023 der WKO übermittelt wurde.

Fünf Monate später kam nun eine kurze Antwort von Mag. Johannes Adensamer, Fachverbandsgeschäftsführer-Stellvertreter, Fachverband der Autobus-, Luftfahrt- und Schifffahrtunternehmungen, Berufsgruppe Luftfahrt, die jedoch leider nicht auf die Bedenken von S4F eingeht. Sie wird hier im Wortlaut wiedergegeben:

„Vorab entschuldige ich mich, dass ich den von mir gesetzten Zeitraum für eine Beantwortung Ihrer Anfrage nicht einhalten konnte. Dass sich Ihre Gruppe Scientists4Future Salzburg mit unserer Studie auseinandergesetzt hat, ist für uns, neben dem medialen Echo, ein Zeichen, dass die Luftfahrt gesellschaftlich von großem Interesse ist, und einen hohen Stellenwert hat. Fliegen emotionalisiert und erfreut sich (wieder) großer Beliebtheit. Gleichzeitig gibt es auch Kritik. Insbesondere der Beitrag zum Klimawandel wird immer wieder thematisiert. Die Luftfahrtbranche entwickelt bereits seit mehreren Jahren alternative Treibstoffe, setzt sie auch ein, und gestaltet den Betrieb von Flughäfen mehr und mehr CO2-neutral, um einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Wir sind überzeugt, dass Innovation, Forschung und technologischer Fortschritt für den Klimaschutz mehr beitragen können als Verbote, auch wenn letztere kurzfristig einfacher erscheinen. Langfristig ist weder dem Klima noch der Wirtschaft, die dafür sorgt, dass wir uns den Sozialstaat leisten können, damit gedient. Dies wird auch in der Studie mit Literaturrecherche, Beispielen und den, zum Zeitpunkt der Erstellung der Studie verfügbaren Daten, klar dargelegt.“

Und hier die Antwort des Sprechers von Scientists for Future:

Lieber Herr Adensamer, 
danke für ihre kurze Antwort. Die Bemühungen des Salzburger Flughafens um nachhaltige Bewirtschaftung erkennen wir an. An eine Lösung durch alternative Treibstoffe glauben wir hingegen nicht. Um beides ging es in unsere Studienkritik nicht direkt. 
Ich habe die Analyse der Scientistis for Future Salzburg der ‚Studie‘ von Höffinger Solutions koordiniert. Ich darf Ihnen zur Kenntnis bringen, dass sich hier 4-5 aktive WissenschaftlerInnen mit Expertise mit sozialwissenschaftlicher Datenerhebung und oder /Verkehrsplanung damit in mehreren Revisionsrunden beschäftigt haben. Das Urteil ist sehr kritisch ausgefallen. Ich habe Ihnen unsere Analyse anbei nochmal angehängt. Für eine inhaltliche Auseinandersetzung steht die Autorengruppe auf Wunsch sicherlich zur Verfügung. 
Unabhängig von inhaltlichen Präferenzen von Verboten vs. anderen Strategien der Einstellungsänderung: Ich kann nur an Sie appellieren, dass Sie die Auswahl der Studien, die Sie finanzieren sorgfältiger treffen, bzw. deren mediales Framing entsprechend ändern. Statt ‚Studie‘ könnte man den Text als ‚Argumentationshilfe‘ oder als Strategiepapier bezeichnen, jedoch nicht als (wissenschaftliche) Studie (empirische Erhebung, peer review, Ausgewogenheit). Meinungsmache mit wissenschaftlichen Begriffen untergräbt nicht nur das Vertrauen der Bevölkerung in die unabhängige Wissenschaft sondern beschädigt auch den Ruf der Wirtschaftsverbände, bzw. der Politik. 

Leihen statt kaufen – Exkursion zur „Dingelei(h) der Stadtbibliothek Linz

Sharing is caring – wörtlich übersetzt heißt das so viel wie „zu teilen ist sich zu sorgen“. Das ist auch das Motto der „Dingelei(h)“ in der Stadtbibliothek Linz, die von 20 Interessierten aus 14 Salzburger Gemeinden im Rahmen einer Exkursion der Gemeindeentwicklung besucht wurde.

Die „Dingelei(h)“ ist eine Verleihstelle, wo man sich Alltagsgegenstände wie z.B. Werkzeug, Reiseutensilien, Musikinstrumente etc. – gleich wie Bücher – ausleihen kann. Alternative Bezeichnungen sind „Bibliothek der Dinge“, Leihladen, „Library of Things“, „Bücherei der Dinge“, „Leihbar“ etc. Ein Leihladen kann eine eigenständige Organisation mit eigenen Räumlichkeiten und Öffnungszeiten sein oder auch einfach ein zusätzliches Angebot in einer bestehenden Einrichtung wie z.B. einer Bücherei. Diese sollte aber keinesfalls vergessen, die Statuten zu ergänzen.

Einen ausführlichen Bericht gibt es auf der Homepage von Gemeindeentwicklung Salzburg.

Rückfragen: Alex Glas

Wie funktioniert Carsharing in Salzburg? – Treffen und Bericht von Gemeindeentwicklung Salzburg

Carsharing-Angebote ermöglichen den Verzicht aufs eigene Auto und wirken dem Flächenfraß effektiv entgegen – dem vermeintlichen Komfortverlust durch den Verzicht aufs eigene Auto wird durch Carsharing ein Rundum-Sorglos-Paket entgegengesetzt. Carsharing und die Bildung von Fahrgemeinschaften haben das Potential, PKWs effizienter zu nutzen.

1 Carsharing-Fahrzeug ersetzt bis zu 20 private PKWs. Als Faustregel gilt, dass Personen, die weniger als 12.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto fahren, mit Carsharing günstiger aussteigen als mit einem eigenen Auto. Hinzu kommt, dass durch den Umstieg auf Carsharing unüberlegte Autofahrten wegfallen. 43 % der Personen, die in Österreich auf Carsharing umgestiegen sind, fahren jetzt häufiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Fahrrad. Das Auto wird nach dem Umstieg um die Hälfte weniger genutzt.

Einen ausführlichen Bericht anläßlich eines Treffens von Carsharing-Initiativen in Salzburg gibt es auf der Homepage von Gemeindeentwicklung Salzburg.

Rückfragen: Alexander Glas

Scientists for Future Salzburg stellten zehn Fragen an die Mitglieder der zukünftigen Stadtregierung – Zusammenfassung der Antworten

Zehn Fragen stellten die Scientists for Future (S4F) an Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ), die Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ+) und Florian Kreibich (ÖVP) sowie Stadträtin Anna Schiester (Bürgerliste). „Die neuen Mehrheitsverhältnisse und Ressortverantwortlichen lassen auf eine ambitioniertere Klima- und Verkehrspolitik hoffen. Zu erwarten ist eine Qualitätsoffensive beim O-Bus sowie bei der Radinfrastruktur, zu hoffen auf mehr leistbaren Wohnraum, mehr Mut zu Solarenergie sowie mehr Grün in der Stadt“, so der Transformationsexperte Hans Holzinger, der die Fragen für S4F erstellt hat. 

Mehr Mut wünscht man sich für die Energiewende. Vorbildwirkung der Stadt im Bereich der eigenen Gebäude sei wichtig, es gehe „aber auch um die Vereinfachung der PV-Nutzung etwa in den Schutzzonen der Stadt und den politischen Auftrag dafür, welcher auch in Abstimmung mit dem Land auf den Weg gebracht werden muss“, so der Energieexperte Franz Kok. Er wünscht sich auch mehr Unterstützung für Energiegemeinschaften etwa bei im Miteigentum der Stadt stehenden gemeinnützigen Wohnbauträger. Offen aber mindestens so wichtig sei die Dekarbonisierung der Fernwärme. „Dazu ist bisher jedoch weder von der SalzburgAG noch von Seiten der Stadtpolitik ein sachlich fundierter Vorschlag wahrnehmbar.“

Biodiversitätsexperte Andreas Tribsch begrüßt, dass Maßnahmen zur Stadtbegrünung Thema sind, um die Lebensqualität der Menschen zu steigern und Hitzeinseln vorzubeugen, wünscht sich aber mehr Aufmerksamkeit für Biodiversität und Natur in der Stadt, da „Siedlungsräume wesentliche Rückzugsgebiete für viele Tier- und Pflanzenarten sind.“ Jens Blechert, Sprecher von Scientists for Future Salzburg, betont die Notwendigkeit eines permanenten Monitorings der Fortschritte in der Klimapolitik von Stadt und Land. Die Gruppe stehe in ihren Möglichkeiten gerne beratend zur Verfügung und werde die Klimabewegung weiterhin wissenschaftlich unterstützen. Bei der Rademeo am 26. April werden die Scientists for Future ebenfalls vertreten sein.

Untenstehend eine Zusammenfassung zentraler Aspekte und hier die Presseaussendung.  

[Die Fragen und Antworten im Detail gibt es hier im pdf]

Weiterlesen „Scientists for Future Salzburg stellten zehn Fragen an die Mitglieder der zukünftigen Stadtregierung – Zusammenfassung der Antworten“

Stellungnahme zur geplanten Novellierung des Salzburger Naturschutzgesetzes von Scientists for Future

„Wir betonen mit Nachdruck, dass die Produktion erneuerbarer Energien äußerst wichtig ist, um die Transformation in Richtung nachhaltige Gesellschaft natürlich auch im Land Salzburg zu vollziehen, aber dass sie keinesfalls zu weiterer Umweltzerstörung führen darf. Ganz im Gegenteil müssen hier Synergien genutzt werden, z.B. mithilfe von nature-based solutions (z.B. Kohlenstoffspeicherung in natürlichen Ökosystemen) und Ökosystemleistungen sowie durch Doppelnutzung degradierter Lebensräume und deren gleichzeitige verpflichtende ökologische Aufwertung bei Nutzung zur Produktion erneuerbarer Energien.“ Damit begründen die Biodiversitätsexpert:innen und Scientists for Future Jana Petermann, Andreas Tribsch und Jan Christian Habel von der Universität Salzburg ihre Stellungnahme zur geplanten Novellierung des Salzburger Naturschutzgesetzes, die eine Aufweichung der Zulassungskriterien für die Errichtung von Erneuerbaren Energieanlagen vorsieht.

Neue Angebote des Salzburger Bildungswerks zu „Klima&Nachhaltigkeit“

Im neuen Programm des Salzburger Bildungswerkes finden sich zahlreiche Bildungsimpulse für Vorträge und Workshops rund um Klimathemen und globale Gerechtigkeit für alle Gemeinden sowie Vereine und Gruppen in Salzburg. Nutzen Sie dieses Angebot und helfen Sie damit, klimafreundlich in die Zukunft zu starten.
Download der Broschüre Klima & Nachhaltigkeit

In der Broschüre Einfach anders leben Wie geht das? werden Vortragsangebote von Menschen aus Salzburg vorgestellt, die selbst nachhaltig leben – ohne eigenes Auto, ohne Müll, plastikfrei, die anders reisen uam.

VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg 2024 gestartet – Einsendeschluß 29.5.

VCÖ, Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll und die ÖBB haben den Startschuss zum diesjährigen 20. VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg gegeben. Gesucht sind innovative Projekte, die dazu beitragen, dass Personenmobilität oder Gütertransport umweltverträglicher, gesünder und effizienter werden. Der VCÖ-Mobilitätspreis steht heuer unter dem Motto „Mobilität nachhaltig verbessern“.

Weitere Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis und der Einreichung finden Sie auf der VCÖ-Website oder als Folder zum Download.

Einreichschluss: 29. Mai 2024