Policy-Briefs zum Thema „Klima & Psychologie“

Die Policy Ultra-Briefs sollen Brücken zwischen Forschung und politischer Praxis schlagen, indem sie wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse kompakt, verständlich und praxisnah aufbereiten. Ein thematischer Schwerpunkt ist Klimaschutz heute, der mit freundlicher Unterstützung des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) – online gegangen ist:

Nähere Informationen zum Hintergrund der Initiative sowie zu den Inhalten der ersten Reihe gibt es im Editorial. Weitere thematische Reihen zu gesellschaftlich relevanten Themen sind bereits in Planung.

Das neue räumliche Entwicklungskonzept der Stadt Salzburg – drei Fragen an Planungsstadträtin Anna Schiester

Salzburg zählt zu den Städten mit den höchsten Wohnungspreisen. Das neue räumliche Entwicklungskonzept (REK) der Stadt Salzburg sieht nun die Schaffung von mehr Flächen für Wohnraum vor, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken. Neben Wohnraumverdichtung und der Umwidmung von Gewerbeflächen sind Flächentausche zwischen bisher als Grünland gewidmeten Arealen und anderen Flächen Teil des Programms. Dies hat zu Protesten der betroffenen Anrainer:innen geführt. Die Schientists for Future Salzburg haben der zuständigen Planungsstadträtin Anna Schiester drei Fragen gestellt, um zur Versachlichung der Debatte beizutragen. Zudem haben sie eine öffentliche Stellungnahme zum Thema abgegeben.

1) Um welche und wie viele Flächen im Salzburger Süden handelt es sich beim diskutierten Flächentausch?

Im REK-Entwurf sind mehrere Bereiche im gesamten Stadtgebiet als „potenzielle Tauschflächen“ ausgewiesen – darunter auch einige im Süden. Dazu zählen Flächen entlang der Apothekerstraße / Heffterhof, Teile des Erdbeerlands (wobei dort bereits im REK 2007 Baulandpotenziale bestanden), ein Bereich entlang der Aignerstraße sowie eine kleinere Fläche in der Redtenpacherstraße. Weitere potenzielle Suchräume liegen in Mayrwies, an der Moosstraße, in Maxglan und in Morzg.

In Summe umfasst diese Kategorie im REK-Entwurf rund 35 Hektar potenziell geeigneter Flächen.

Wichtig ist:

Alle Flächen, die im Rahmen eines Flächentauschs eingebracht werden, müssen qualitativ und quantitativ gleichwertig sein. Die vorgeschlagenen Einbringungsflächen sind meist kleinere, ungünstig gelegene Baulandreste in schwächer erschlossenen Lagen, die nur sehr ineffizient bebaut werden könnten. Durch eine geordnete Entwicklung der Tauschflächen entstehen hingegen rund 20 % öffentliche Grünflächen, sofern die Herausnahmeflächen tatsächlich einer Widmung zugeführt werden. Auf den Baulandflächen selbst kann verdichteter, bodensparender Wohnbau entstehen – eine Voraussetzung für kompakte und leistbare Stadtentwicklung. Für den Bereich des Arbeitens und Wirtschaftens schlagen wir ebenfalls eine flächeneffiziente Strategie vor. 

Aktuell stehen 99 % der Grünlanddeklaration überhaupt nicht zur Diskussion; 1% soll getauscht werden. Insgesamt soll die Deklaration weiterhin 3.600 Hektar umfassen und könnte nach heutigem Stand durch Sicherungen sogar noch größer werden (u.a. In Stadtteilen, die heute wenig Grün ausweisen) 

Insgesamt ist es der engagierte Versuch, aktive Bodenpolitik (gegen die Hortung von Bauland), Bodenschutz, leistbares Wohnen (soziale Gerechtigkeit) und Klimaschutz (ein breiter Fokus im REK) zusammen zu denken und ein Einklang zu bringen 

2) Was ist die Begründung für den Flächentausch?

Der Flächentausch ist ein Instrument, um

• den hohen Bedarf an leistbarem Wohnraum in der Stadt zu decken,

• gleichzeitig den Gesamtumfang des geschützten Grünlands zu erhalten,

• und zusätzlichen Bodenverbrauch zu vermeiden.

In einem Satz:

Ein Flächentausch ermöglicht begrenzte neue Wohnbauflächen, ohne netto zusätzliches Grünland zu verbrauchen – weil an anderer Stelle mindestens gleich viel Grünland dauerhaft gesichert wird, das heute baulich nutzbar wäre. Es handelt sich also um einen „Nullsummen-Mechanismus“.

3) Stehen Nachverdichtung und Leerstandsaktivierung ohnehin im Programm?

Ja, selbstverständlich. Das ist der FOKUS des REK. 

Der klare Schwerpunkt liegt auf Innenentwicklung: 70 % des künftigen Wohnungsbedarfs sollen durch Maßnahmen im Bestand gedeckt werden – durch Nachverdichtung, Leerstandsaktivierung und die Transformation bestehender Gewerbeflächen (etwa in Schallmoos, entlang der Alpenstraße oder anderen Entwicklungsachsen).

Foto: Anna Schiester © Stadt Salzburg/Nico Zuparic

Infos & Tipps vom Jour Fixe der Scientists for Future Salzburg

Am 29. September trafen sich Mitglieder der Scientists for Future Salzburg zum Jour Fixe an der Natur- und Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg (NLW). Hier einige Infos und Hinweise aus dem Treffen, die auch für Nicht-Universitätsangehörige von Interesse sein können. PS: Das Foto oben gibt den Eingang zum Universitätsgebäude wider, das derzeit mit den Sustainable Development Goals „beflaggt“ ist. Jenes ganz unten informiert über den Veggiemonat Oktober an den Mensen, der von den S4F mitangestoßen wurde.

Weiterlesen „Infos & Tipps vom Jour Fixe der Scientists for Future Salzburg“

Salzburger Aktionstage „Aufbruch! Für ein gutes Leben für alle“ 22.-26.4.2026

„Think gobal – act local“ ist das Leitmotiv des Fachbereiches „Klima & Nachhaltigkeit“ des Salzburger Bildungswerks. Mit den Bildungsangeboten werden bewusstes und ressourcenschonendes Handeln in Salzburg gefördert und Menschen für wichtige Themen auf globaler Ebene sensibilisiert. Aspekte sind u.a. ein nachhaltiger Lebensstil, eine klima- und planetenfreundliche Politik sowie faire Handelsbeziehungen. Mit „Bio-Fairen Frühstücken“ wird beispielsweise ein verantwortungsvoller Konsum im Ernährungsbereich erlebbar gemacht.

Die seit 2025 stattfindenden Aktionstage „Aufbruch! Für ein gutes Leben für alle“ laden Bildungswerke und andere Organisationen in ganz Salzburg ein, sich mit Veranstaltungen und Aktionen für eine soziale und ökologische Entwicklung einzusetzen.

Weiterlesen „Salzburger Aktionstage „Aufbruch! Für ein gutes Leben für alle“ 22.-26.4.2026″

Klimaforum Salzburg: Effizienter Klimaschutz in Zeiten knapper Budgets 6.11. Seeham

Effizienter Klimaschutz als Investition für unsere Zukunft und als Chance die Kommunalfinanzen neu zu denken – das sind die Kernthemen des Klimaforums Salzburg. Neben Vorträgen und Good Practise Beispielen aus den Gemeinden, gibt es beim World Café die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch und Vernetzen. Als Keyspeakerin wird die Umweltökonomin Dr. Siegrid Stagl von der WU Wien erwartet.

Termin: 6. November 2025, 13.30 – 17.30
Ort: BioArt Campus in 5164 Seeham
Erreichbar z.B. mit Bus 121 ab Salzburg Hbf oder über Seekirchen und Bus 131 (Detailauskunft) Anmeldung bis 24.10.2025
Die Teilnahme ist kostenfrei

Veranstaltung in Kooperation mit der Klima- und Energiemodellregion Salzburger Seenland bzw. dem Regionalverband Salzburger Seenland.

Programm Klimaforum Salzburg 2025

Erstes österreichisches Symposion4Future, 10.00-18.00

Termin und Ort: Freitag, 10. Oktober 2025 10-18 Uhr im Bildungshaus St. Hippolyt, St. Pölten (ca. 10 Gehminuten vom Hbf)

Zielgruppe: Personen aus allen Gruppen der S4F Austria sowie andere interessierte Wissenschafter:innen

Zielsetzung: In der Klima- und Biodiversitätsforschung geschieht schon seit langem außerordentlich viel, und das nahezu in allen Wissenschaftsdisziplinen. Aber meistens forschen die einzelnen Fächer nebeneinander und nicht miteinander. Sie arbeiten in kleinen, hoch spezialisierten Gebieten. Aber: um zu ganzheitlichen Lösungen zu kommen, braucht es die interdisziplinäre Vernetzung sowohl der Forschungsfragen als auch der Methoden und Ergebnisse. Deswegen sollen bei dem Symposion4Future hochrangige wissenschaftliche Inputs zu einer interdisziplinären Diskussion zwischen den großen Wissenschaftsgruppen Naturwissenschaften – Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften – Geisteswissenschaften anregen. Referierende wie Teilnehmende verpflichten sich, den gesamten Tag anwesend zu sein. Im Idealfall entstehen aus dem Symposion Kooperationen weit über den Tag hinaus.

Tagesstruktur

Jeweils zwei Vorträge á 20-25 min. aus zwei unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen folgen direkt aufeinander und werden dann gemeinsam (!) diskutiert (40-45 min.). Die Vorträge werden von hochkarätigen Wissenschaftler:innen gehalten und bringen die aktuellen Klima- und Biodiversitätsassoziierten „Hot Spots“ des jeweiligen Fachgebietes in einer für andere Wissenschaftsdiziplinen verständlichen Darstellung. Idealer Weise wird zumindest angerissen, wo die Vortragenden Ansatzpunkte für Interdisziplinarität sehen würden.

Vorläufiges Programm:

10.00-10.30 Einfinden und Einführung ins Thema (Verena Winiwarter/ Michael Rosenberger)
10.30-12.00 Erster Block:

  • Sigrid Stagl (Wirtschaftsuniversität Wien, Sozioökonomie): tbd
  • Franzisca Weder (Wirtschaftsuniversität Wien, Internationale Organisationskommunikation und Nachhaltigkeitskommunikation): Nachhaltigkeitskommunikation: Building Narrative Agency

12.00-13.30 Mittagspause
13.30-15.00 Zweiter Block:

  • Thomas Brudermann (Karl-Franzens-Universität Graz, Psychologie): Klimakommunikation mit Humor
  • Georg Kaser (Universität Innsbruck, Klima- und Kryosphärenforschung): Gletscher im Klimawandel

15.30-17.00 Dritter Block:

  • Stefan Thurner (Complexity Science Hub, Physik und Komplexitätsforschung): How quickly is the energy transition unfolding?
  • Anke Schaffartzik (Central European University Wien, Sozialökologie und ökologische Ökonomik): Von Ernährung bis Mobilität: Data justice für sozial-ökologische Transformationen

17.00-17.45 Ertragssicherung in Kleingruppen á 6-7 Personen
17.45-18.00 Schlussplenum und Impuls für den Weg

Anmeldung:
Anmeldung per Mail mit dem Betreff “Symposion 2025”.

Teilnahmegebühr:
Erbeten werden +/- 40 € je nach persönlicher Kapazität. Wer es sich leisten kann, eine Person zu unterstützen, für die das zu viel Geld ist, möge großzügig sein! In dem Betrag ist die Verpflegung vor Ort inbegriffen.

Rückfragen:
Koordinationsteam des Fachkollegiums der S4F Österreich, c/o Univ. Prof. Dr. Michael Rosenberger, m.rosenberger@ku-linz.at 

Information & Anmeldung

„Von guten Beispielen und positiven Geschichten“ – Netzwerktreffen von Klima- und Nachhaltigkeitsinitiativen

Einander kennen lernen, Erfahrungen austauschen, sich gegenseitig bestärken, gemeinsame Projekte angehen und miteinander lernen – damit lassen sich die Ziele der Netzwerktreffen der Klima- und Nachhaltigkeitsinitiativen, organisiert von Sabrina Riedl vom Salzburger Bildungswerk, umschreiben.

18 Interessierte aus ganz unterschiedlichen Gruppen waren zum letzten Treffen am 11. Juli 2025 gekommen. Einem spannenden Input von Marianne Dobner von Hallo Klima! über gelingende Klimakommunikation folgten Präsentationen von zwei weiteren Gruppen. Diesmal an der Reihe waren der Alpenverein und die Grandparents for Future. Zudem wurde der erste „Salzburger Aktionstag für ein gutes Leben für alle“ nachbesprochen, kurz blieb auch noch Zeit für aktuelle Anliegen von Teilnehmenden, etwa die Initiative der Gemeinwohlökonomie für ein Gemeinwohlprodukt (mehr darüber beim nächsten Treffen am 31. Oktober). Wenn du in einer Initiative mitwirkst und beim nächsten Mal gerne dabei sein möchtest, setze dich einfach mit Sabrina Riedl in Verbindung.

Marianne Dobner von Hallo Klima! gab in ihrem spannenden Online-Input Tipps für gelingende Klimakommunikation, wobei sie betonte, dass Kommunizieren und Motivieren nicht nach „Rezept“ funktionierten. Es
gäbe „keine Weltformel und auch nicht DIE perfekten Worte oder das EINE überzeugende Argument, um andere Menschen von jetzt auf gleich in engagierte Klimaschützer*innen zu verwandeln“. Jede Organisation, jede Person, jede Gesprächs- und Kommunikationssituation sei einzigartig, das Wirkungsziel abhängig von Gegenüber. Als „Good News“ betonte die Expertin, dass es viele gute Beispiele, Tools und Tipps für empathische Klimakommunikation gäbe – und auch viele mutige Menschen, „die bereits motivierende Klimabotschafter*innen sind und von denen wir lernen können“. Die Mehrheit der Menschen sei überdies bereit für Klimaschutz.

Zutaten für gute Klimakommunikation

Als wichtige „Zutaten“ nannte Dobner neben Fakten und Argumenten zur Klimakrise insbesondere auch Handlungswissen, die Adressierung von Selbstwirksamkeit, das Aufzeigen von gelungenen Beispielen und auch das Ansprechen von Gefühlen und Werten. Speziell ging sie auf die Wichtigkeit von Geschichten und Erzählungen, guten Projekten sowie Co-Benefits von Klimamaßnahmen ein. Attraktive neue Zukunftsbilder würden Menschen positiv ansprechen. Dazu passte die kleine Übung, in der wir uns ein klima- und lebensfreundliches Salzburg vorstellten: Eine Person nannte ein erstes Bild, reihum wurden weitere Bilder mit dem Satz „Ja und ….“ ergänzt, wodurch ein schönes Zukunftsmosaik entstand.

Wichtig sei auch das Framing, so Dobner weiter: Anstatt von Verboten könne man beipsielsweise besser von Lösungen und neuen Standards sprechen. Zusammengefasst in einer Definition von Chris Gutsche: „Gute Klimakommunikation hilft, schnell und nachhaltig Strukturen zu verändern, wirksame und attraktive Klimaschutz-Maßnahmen zu entwickeln, Gespräche zu führen, die berühren und motivieren, sich gut um sich zu kümmern und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.“ In den Worten der Expertin: „Die Daten zeigen, dass Angst vs Hoffnung die falsche Debatte ist. Der größte Motivator ist zu schützen, was wir lieben.“

Weiterführende Unterlagen und Diskussion: Als weiterführende Unterlagen nannte Dobner die Grazer Charta der Klimakommunikation, Klimafakten.de sowie das dazugehörige Buch „Über Klima sprechen„(als pdf kostenfrei bei oekom beziehbar), oder „Besser übers Klima sprechen„, zehn wissenschaftlich belegte Regeln, die vom „Tür öffnen“ (etwa durch das Anknüpfen an den Werten der Menschen) über „Köpfe und Herze erreichen“, etwa durch lokale Beispiele, Bilder und eine nicht technische Sprache, bis hin zu „Vom Bewusstsein zum Handeln kommen“ reichen, etwa durch das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten. Die Referentin verwies zudem auf das von ihr mitgestaltete Projekt „the climate we speak“und stellte dankenswerter Weise auch ihre Folien zur Verfügung, die im Link eingesehen werden können.

Die anschließende Diskussion drehte sich u. a. um das Dilemma, dass das Thema Klima in Umfragen zwar allgemein für wichtig befunden werde, die Zustimmung aber abnähme, wenn die Maßnahmen konkreter werden und einen selbst betreffen. Zudem wurde diskutiert, ob die Klimakrise nicht stärker in ihrer Dringlichkeit vermitteln werden müsste, da die politischen Maßnahmen bislang viel zu lax ausfallen würden. Siehe dazu auch die Beiträge des Berichterstatters Wie wir unsere Zukunftsvergessenheit überwinden sowie Wie der Wandel gelingen kann – Ansätze aus der Transformationsforschung, Umweltpsychologie und Klimakommunikation

Der Alpenverein setzt als große Organisation erste Klimaschutzmaßnahmen

Matthias Niksch berichtete über Klimaaktivitäten des Alpenvereins (AV) als der in Österreich an Mitgliedern stärksten Gruppe im Umweltbereich. Das Ziel des AV sei es, „Verantwortung für unsere alpinen Lebensräume [zu] übernehmen, die besonders stark von Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.“ Dabei gäbe es drei Maßnahmenbereiche: eine energieeffiziente und ressourcenschonende Infrastruktur, die Umstellung der internen Mobilität sowie die nachhaltige Vereinsorganisation.

Im Rahmen eines nachhaltigen Hüttenbetriebes könne die regionale Wertschöpfung z.B. durch den Aufbau von lokalen Partnerschaften gesteigert sowie die Mobilität der Hüttengäste durch bessere Kommunikation und Bewerbung der öffentlichen Anreise bzw. Anreizsysteme verbessert werden. 2025 wird mit der Söldenhütte die erste Hütte in Salzburg mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet, berichtete Niksch, der ehrenamtlich beim Alpenverein tätig ist. Wichtig seien auch entsprechende Bildungsangebote für die AV-Ehrenamtlichen und die Mitglieder, die alle als Green Event durchgeführt werden. Ziele der Fortbildungen seien die Sensibilisierung für nachhaltigen Konsum etwa bei Outdoor-Bekleidung, bezüglich des Verhaltens in der Bergwelt sowie im Zusammenhang mit einer umweltfreundlichen Tourenplanung. In der Jugendarbeit werden Projekte wie Clean Ups sowie das Upcyceln von Kletterseilen durchgeführt, so Niksch. Auf einer Best-Practise-Karte werden vorbildhafte Projekte des AV vorgestellt. Mehr gibt es in den Folien.

Kreativer Aktivismus der Grandparents for Future

Roswitha Gucher schilderte schließlich einige kreative Aktionen der Grandparents for Future in Österreich, die wie alle anderen „for Future“-Bewegungen eine wirksame Klimapolitik einfordern. Am 11. Jänner 2024 wurden beispielsweise Mitgliedern des Parlaments selbstgestrickte Topflappen überreicht, damit diese das heiße Eisen Klimaschutzgesetz angehen. Am 2. April 2025 wurde vor dem Parlament ein Generationenstuhl aufgebaut, der die Parlamentarier*innen an Generationengerechtigkeit erinnern sollte – mit dabei war auch die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. Aktuell werden, so Gucher, bei Infoständen, Aktionen und Veranstaltungen Teilnehmende gebeten, die Vornamen ihrer Enkelkinder auf weiße Bänder zu schreiben, und sich für Klimagerechtigkeit einzusetzen. Die Bänder werden dann zusammengenäht und sollen in einer weiteren Aktion das Parlament umhüllen. Wir hatten die Möglichkeit, uns vor Ort an der Aktion zu beteiligen!

Zusammenfassung & Fotos: Hans Holzinger


Rücknahme klimaschädlicher Maßnahmen im Mobilitätsbereich – Offener Brief von Scientists for Future an die Bundesregierung

Die Rücknahme klimaschädlicher Maßnahmen im Mobilitätsbereich fordern mehr als 100 Wissenschafterinnen und Wissenschafter in einem Offenen Brief der „Scientists for Future Österreich“ von der Bundesregierung. Die NOVA-Befreiung für kleine Nutzfahrzeuge und die Erhöhung des Pendlereuro stünden in diametralem Gegensatz zu Beschlüssen zur Treibhausgasreduktion.

Während sich die globale Durchschnittstemperatur gegenüber dem vorindustriellen Niveau bis heute um 1,5 Grad Celsius erhöht habe, betrage die Erhitzung im Alpenraum bereits 3,1 Grad, beriefen sie sich auf den jüngst veröffentlichten zweiten Sachstandsbericht zum Klimawandel. Die Folgen seien Gletscherschwund, das Auftauen von Permafrost, geologische Instabilität, Trockenheit, Überflutungen, Waldbrände und andere Phänomene, die die Natur- und Kulturlandschaft dauerhaft veränderten.

Zusammen mit den budgetbedingten Einsparungen im Bahnnetz und beim Klimaticket schafften die Festlegungen zur Förderung der Auto-Mobilität lang wirkende Pfadabhängigkeiten, die den Ausstieg aus dem fossilen System erschwerten. „Wir, die unterzeichnenden Wissenschaftler:innen und Expert:innen, fordern Sie auf, Vernunft und Verantwortung zu zeigen und die genannten kontraproduktiven Maßnahmen auszusetzen“, hieß es in dem Brief.

Quelle: APA/SN

Österrechs 500.000 PV-Anlagen den Gemeinden zugeordnet – Infoseite von „Unsere Klimapolitik“

Norbert Porsche-Ully von Unsere Klimapolitik hat in den letzten Monaten die über 500.000 PV-Anlagen in Österreich, die über die e-Control abrufbar sind, den Gemeinden zugeordnet. Das Ergebnis lässt sich hier ansehen.

Alle Datenbestände im Überblick:

  • Anzahl der Photovoltaik-Anlagen pro 1000 Einwohner (2024)
  • kWpeak pro 1000 Einwohner (2024)
  • eingespeister Strom pro Einw. 2020
  • eingespeister Strom pro Einw. 2021
  • eingespeister Strom pro Einw. 2022
  • eingespeister Strom pro Einw. 2023
  • eingespeister Strom pro Einw. 2024

News von Scientists for Future Salzburg: Offene Briefe an die EU und die Bundesregierung

Über 1.400 Forschende haben bis dato einen Offenen Brief der „Scientists for Future“ Österreich unterschrieben, der von der EU mehr Mittel für Biodiversität fordert. Darunter auch zahlreiche Mitglieder von S4F Salzburg. Danke dafür! Anlass ist der aktuell in Ausarbeitung befindliche mehrjährige Finanzrahmen (MFR), den die EU Mitte Juli vorliegen will. Natur- und Artenschutz dürfen nicht für andere Prioritäten auf die Seite geschoben werden. Salzburger Nachrichten Der Standard

Der Österreichische Biodiversitätsrat zieht nach den ersten 100 Tagen der neuen Bundesregierung eine ernüchternde Bilanz zur Biodiversitätspolitik. Trotz Bekenntnis im Regierungsprogramm finden die zentralen Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt und der natürlichen Lebensräume kaum Aufmerksamkeit. Der offene Brief des Biodiversitätsrates fordert die Regierung auf, ihre Anstrengungen deutlich zu verstärken.

Die Fachgruppe Mobilität und Stadtplanung der S4F Österreich hat einen Offenen Brief an Mitglieder der Österreichischen Bundesregierung „Vernunft und Verantwortung: schädliche Auto-Förderungen zurücknehmen!“ verfasst, der bis 30. Juni 12:00 von möglichst vielen WissenschafterInnen unterzeichnet werden soll, woraufhin er veröffentlicht und an die folgenden Regierungsmitglieder addressiert wird. Unterzeichnung bitte mit Titel, Name, Organsiation unter diesem Link an S4F senden

Einladung: Vernetzungstreffen von Salzburger Klima- und Nachhaltigkeitsinitiativen am 11. Juli 16.00 beim Salzburger Bildungswerk mit einem Input zu „Klimakommunikation“

Info: Mit einem Steinzeit-Hirn im 21. Jahrhundert: Was uns psychisch daran hindert, das Klima zu schützen. Gastbeitrag von S4F-Mitglied Hans Holzinger in den Salzburger Nachrichten 27.6.2025. In der Printausgabe auf der Klimaseite. Die Langfassung gibt es hier.

Spendenkonto:
Förderverein der Scientists4Future
IBAN: AT23 3412 9000 0024 1224
BIC: RZOOAT2L129
Bank: Umweltcenter Gunskirchen
Unter „Verwendungszweck“ bitte angeben, ob die Spende einer bestimmten Regionalgruppe zukommen soll.