Im ersten Teil des Podcasts spricht Stefan Wally mit dem Wissenschaftler Robert Huber über den Rückhalt von Klimapolitik in der österreichischen Bevölkerung. Welche Meinung haben die Österreicher:innen zum Klimaschutz? Hat sich dieses Bewusstsein durch die Krisen der letzten Jahre verändert?
Bohrmaschinen, E-Bikes, Gartengeräte – warum alles selbst besitzen, wenn man es teilen kann? Gerätesharing spart Ressourcen, fördert die Gemeinschaft und bietet neue Möglichkeiten für Städte und Gemeinden. Heike Merschitzka von der Dingelei(h) Linz und Anatina Riester von Leila Wien geben Einblicke in ihre erfolgreichen Sharing-Modelle. Auch in Salzburg gibt es bereits Initiativen, so kann man beispielsweise Lastenräder bei den Bewohnerservicestellen ausleihen und zukünftig wird auch ein Bike-Sharing in der Stadt Salzburg aufgebaut. Aber es ist noch mehr geplant: Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden Ansätze zum Gerätesharing aus anderen Gemeinden diskutiert und Bedarfe für einen Geräteverleih in Salzburg gesammelt. Hierfür ist noch Andreas Zwettler als Koordinator der Bewohnerservicestellen mit dabei.
In Kooperation mit Smart City Salzburg
Teilen bringt uns weiter: Gerätesharing als Zukunftsmodell mit Heike Merschitzka: Dingelei(h) Linz, Anatina Riester: Leila Wien, Andreas Zwettler: Bewohnerservicestellen Salzburg JBZ Projekte des Wandels 98 | MO 01.09.2025 | 19:00
Effizienter Klimaschutz als Investition für unsere Zukunft und als Chance die Kommunalfinanzen neu zu denken – das sind die Kernthemen des Klimaforums Salzburg. Neben Vorträgen und Good Practise Beispielen aus den Gemeinden, gibt es beim World Café die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch und Vernetzen. Als Keyspeakerin wird die Umweltökonomin Dr. Siegrid Stagl von der WU Wien erwartet.
Termin: 6. November 2025, 13.30 – 17.30 Ort: BioArt Campus in 5164 Seeham Erreichbar z.B. mit Bus 121 ab Salzburg Hbf oder über Seekirchen und Bus 131 (Detailauskunft) Anmeldung bis 24.10.2025 Die Teilnahme ist kostenfrei
Veranstaltung in Kooperation mit der Klima- und Energiemodellregion Salzburger Seenland bzw. dem Regionalverband Salzburger Seenland.
Termin und Ort: Freitag, 10. Oktober 2025 10-18 Uhr im Bildungshaus St. Hippolyt, St. Pölten (ca. 10 Gehminuten vom Hbf)
Zielgruppe: Personen aus allen Gruppen der S4F Austria sowie andere interessierte Wissenschafter:innen
Zielsetzung: In der Klima- und Biodiversitätsforschung geschieht schon seit langem außerordentlich viel, und das nahezu in allen Wissenschaftsdisziplinen. Aber meistens forschen die einzelnen Fächer nebeneinander und nicht miteinander. Sie arbeiten in kleinen, hoch spezialisierten Gebieten. Aber: um zu ganzheitlichen Lösungen zu kommen, braucht es die interdisziplinäre Vernetzung sowohl der Forschungsfragen als auch der Methoden und Ergebnisse. Deswegen sollen bei dem Symposion4Future hochrangige wissenschaftliche Inputs zu einer interdisziplinären Diskussion zwischen den großen Wissenschaftsgruppen Naturwissenschaften – Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften – Geisteswissenschaften anregen. Referierende wie Teilnehmende verpflichten sich, den gesamten Tag anwesend zu sein. Im Idealfall entstehen aus dem Symposion Kooperationen weit über den Tag hinaus.
Tagesstruktur
Jeweils zwei Vorträge á 20-25 min. aus zwei unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen folgen direkt aufeinander und werden dann gemeinsam (!) diskutiert (40-45 min.). Die Vorträge werden von hochkarätigen Wissenschaftler:innen gehalten und bringen die aktuellen Klima- und Biodiversitätsassoziierten „Hot Spots“ des jeweiligen Fachgebietes in einer für andere Wissenschaftsdiziplinen verständlichen Darstellung. Idealer Weise wird zumindest angerissen, wo die Vortragenden Ansatzpunkte für Interdisziplinarität sehen würden.
Vorläufiges Programm:
10.00-10.30 Einfinden und Einführung ins Thema (Verena Winiwarter/ Michael Rosenberger) 10.30-12.00 Erster Block:
Franzisca Weder (Wirtschaftsuniversität Wien, Internationale Organisationskommunikation und Nachhaltigkeitskommunikation): Nachhaltigkeitskommunikation: Building Narrative Agency
Thomas Brudermann (Karl-Franzens-Universität Graz, Psychologie): Klimakommunikation mit Humor
Georg Kaser (Universität Innsbruck, Klima- und Kryosphärenforschung): Gletscher im Klimawandel
15.30-17.00 Dritter Block:
Stefan Thurner (Complexity Science Hub, Physik und Komplexitätsforschung): How quickly is the energy transition unfolding?
Anke Schaffartzik (Central European University Wien, Sozialökologie und ökologische Ökonomik): Von Ernährung bis Mobilität: Data justice für sozial-ökologische Transformationen
17.00-17.45 Ertragssicherung in Kleingruppen á 6-7 Personen 17.45-18.00 Schlussplenum und Impuls für den Weg
Anmeldung: Anmeldung per Mail mit dem Betreff “Symposion 2025”.
Teilnahmegebühr: Erbeten werden +/-40 € je nach persönlicher Kapazität. Wer es sich leisten kann, eine Person zu unterstützen, für die das zu viel Geld ist, möge großzügig sein! In dem Betrag ist die Verpflegung vor Ort inbegriffen.
Rückfragen: Koordinationsteam des Fachkollegiums der S4F Österreich, c/o Univ. Prof. Dr. Michael Rosenberger, m.rosenberger@ku-linz.at
Einander kennen lernen, Erfahrungen austauschen, sich gegenseitig bestärken, gemeinsame Projekte angehen und miteinander lernen – damit lassen sich die Ziele der Netzwerktreffen der Klima- und Nachhaltigkeitsinitiativen, organisiert von Sabrina Riedl vom Salzburger Bildungswerk, umschreiben.
18 Interessierte aus ganz unterschiedlichen Gruppen waren zum letzten Treffen am 11. Juli 2025 gekommen. Einem spannenden Input von Marianne Dobner von Hallo Klima! über gelingende Klimakommunikation folgten Präsentationen von zwei weiteren Gruppen. Diesmal an der Reihe waren der Alpenverein und die Grandparents for Future. Zudem wurde der erste „Salzburger Aktionstag für ein gutes Leben für alle“ nachbesprochen, kurz blieb auch noch Zeit für aktuelle Anliegen von Teilnehmenden, etwa die Initiative der Gemeinwohlökonomie für ein Gemeinwohlprodukt(mehr darüber beim nächsten Treffen am 31. Oktober). Wenn du in einer Initiative mitwirkst und beim nächsten Mal gerne dabei sein möchtest, setze dich einfach mit Sabrina Riedl in Verbindung.
Marianne Dobner von Hallo Klima! gab in ihrem spannenden Online-Input Tipps für gelingende Klimakommunikation, wobei sie betonte, dass Kommunizieren und Motivieren nicht nach „Rezept“ funktionierten. Es gäbe „keine Weltformel und auch nicht DIE perfekten Worte oder das EINE überzeugende Argument, um andere Menschen von jetzt auf gleich in engagierte Klimaschützer*innen zu verwandeln“. Jede Organisation, jede Person, jede Gesprächs- und Kommunikationssituation sei einzigartig, das Wirkungsziel abhängig von Gegenüber. Als „Good News“ betonte die Expertin, dass es viele gute Beispiele, Tools und Tipps für empathische Klimakommunikation gäbe – und auch viele mutige Menschen, „die bereits motivierende Klimabotschafter*innen sind und von denen wir lernen können“. Die Mehrheit der Menschen sei überdies bereit für Klimaschutz.
Zutaten für gute Klimakommunikation
Als wichtige „Zutaten“ nannte Dobner neben Fakten und Argumenten zur Klimakrise insbesondere auch Handlungswissen, die Adressierung von Selbstwirksamkeit, das Aufzeigen von gelungenen Beispielen und auch das Ansprechen von Gefühlen und Werten. Speziell ging sie auf die Wichtigkeit von Geschichten und Erzählungen, guten Projekten sowie Co-Benefits von Klimamaßnahmen ein. Attraktive neue Zukunftsbilder würden Menschen positiv ansprechen. Dazu passte die kleine Übung, in der wir uns ein klima- und lebensfreundliches Salzburg vorstellten: Eine Person nannte ein erstes Bild, reihum wurden weitere Bilder mit dem Satz „Ja und ….“ ergänzt, wodurch ein schönes Zukunftsmosaik entstand.
Wichtig sei auch das Framing, so Dobner weiter: Anstatt von Verboten könne man beipsielsweise besser von Lösungen und neuen Standards sprechen. Zusammengefasst in einer Definition von Chris Gutsche: „Gute Klimakommunikation hilft, schnell und nachhaltig Strukturen zu verändern, wirksame und attraktive Klimaschutz-Maßnahmen zu entwickeln, Gespräche zu führen, die berühren und motivieren, sich gut um sich zu kümmern und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.“ In den Worten der Expertin: „Die Daten zeigen, dass Angst vs Hoffnung die falsche Debatte ist. Der größte Motivator ist zu schützen, was wir lieben.“
Weiterführende Unterlagenund Diskussion: Als weiterführende Unterlagen nannte Dobner die Grazer Charta der Klimakommunikation, Klimafakten.de sowie das dazugehörige Buch „Über Klima sprechen„(als pdf kostenfrei bei oekom beziehbar), oder „Besser übers Klima sprechen„, zehn wissenschaftlich belegte Regeln, die vom „Tür öffnen“ (etwa durch das Anknüpfen an den Werten der Menschen) über „Köpfe und Herze erreichen“, etwa durch lokale Beispiele, Bilder und eine nicht technische Sprache, bis hin zu „Vom Bewusstsein zum Handeln kommen“ reichen, etwa durch das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten. Die Referentin verwies zudem auf das von ihr mitgestaltete Projekt „the climate we speak“und stellte dankenswerter Weise auch ihre Folien zur Verfügung, die im Link eingesehen werden können.
Die anschließende Diskussion drehte sich u. a. um das Dilemma, dass das Thema Klima in Umfragen zwar allgemein für wichtig befunden werde, die Zustimmung aber abnähme, wenn die Maßnahmen konkreter werden und einen selbst betreffen. Zudem wurde diskutiert, ob die Klimakrise nicht stärker in ihrer Dringlichkeit vermitteln werden müsste, da die politischen Maßnahmen bislang viel zu lax ausfallen würden. Siehe dazu auch die Beiträge des Berichterstatters Wie wir unsere Zukunftsvergessenheit überwinden sowie Wie der Wandel gelingen kann – Ansätze aus der Transformationsforschung, Umweltpsychologie und Klimakommunikation
Der Alpenverein setzt als große Organisation erste Klimaschutzmaßnahmen
Matthias Niksch berichtete über Klimaaktivitäten des Alpenvereins (AV) als der in Österreich an Mitgliedern stärksten Gruppe im Umweltbereich. Das Ziel des AV sei es, „Verantwortung für unsere alpinen Lebensräume [zu] übernehmen, die besonders stark von Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.“ Dabei gäbe es drei Maßnahmenbereiche: eine energieeffiziente und ressourcenschonende Infrastruktur, die Umstellung der internen Mobilität sowie die nachhaltige Vereinsorganisation.
Im Rahmen eines nachhaltigen Hüttenbetriebes könne die regionale Wertschöpfung z.B. durch den Aufbau von lokalen Partnerschaften gesteigert sowie die Mobilität der Hüttengäste durch bessere Kommunikation und Bewerbung der öffentlichen Anreise bzw. Anreizsysteme verbessert werden. 2025 wird mit der Söldenhütte die erste Hütte in Salzburg mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet, berichtete Niksch, der ehrenamtlich beim Alpenverein tätig ist. Wichtig seien auch entsprechende Bildungsangebote für die AV-Ehrenamtlichen und die Mitglieder, die alle als Green Event durchgeführt werden. Ziele der Fortbildungen seien die Sensibilisierung für nachhaltigen Konsum etwa bei Outdoor-Bekleidung, bezüglich des Verhaltens in der Bergwelt sowie im Zusammenhang mit einer umweltfreundlichen Tourenplanung. In der Jugendarbeit werden Projekte wie Clean Ups sowie das Upcyceln von Kletterseilen durchgeführt, so Niksch. Auf einer Best-Practise-Karte werden vorbildhafte Projekte des AV vorgestellt. Mehr gibt es in den Folien.
Kreativer Aktivismus der Grandparents for Future
Roswitha Gucher schilderte schließlich einige kreative Aktionen der Grandparents for Future in Österreich, die wie alle anderen „for Future“-Bewegungen eine wirksame Klimapolitik einfordern. Am 11. Jänner 2024 wurden beispielsweise Mitgliedern des Parlaments selbstgestrickte Topflappen überreicht, damit diese das heiße Eisen Klimaschutzgesetz angehen. Am 2. April 2025 wurde vor dem Parlament ein Generationenstuhl aufgebaut, der die Parlamentarier*innen an Generationengerechtigkeit erinnern sollte – mit dabei war auch die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. Aktuell werden, so Gucher, bei Infoständen, Aktionen und Veranstaltungen Teilnehmende gebeten, die Vornamen ihrer Enkelkinder auf weiße Bänder zu schreiben, und sich für Klimagerechtigkeit einzusetzen. Die Bänder werden dann zusammengenäht und sollen in einer weiteren Aktion das Parlament umhüllen. Wir hatten die Möglichkeit, uns vor Ort an der Aktion zu beteiligen!