Jour Fixe der Scientists for Future: Vorstellung der UnternehmerInnen for Future, Stellungnahme zu S-Link-Ergebnis, Veggie-Monat großer Erfolg, LUA-Protestbrief

Beim Jour Fixe der Scientists for Future am 11. November 2024 hat Horst Köpfelsberger den vor kurzem neu gegründeten Verein „Unternehmer_innen for Future“vorgestellt. Ziel sei es, die Klimawende als Zukunftschance auch für Unternehmen in die Öffentlichkeit zu bringen. Auf der Homepage findet man den Vorschlagskatalog der U4F, die derzeit dabei sind, sich in der Öffentlichkeit zu positionieren und Netzwerke zu knüpfen..

Wer gegen die Befugnisbeschränkung der Salzburger Landesumwaltanschaft protestieren möchte, kann diesen Offenen Brief von S4F unterzeichnen.

Eine Debatte über das Ergebnis der S-LInk-Abstimmung führte zum Entschluss, mit einer Presseaussednung unsere Forderungen für neue Verkehrslösungen zu unterstreichen. Nun geht es darum, dass Stadt und Land Salzburg gemeinsam nachhaltige Wege gehen. In einer von der Stadt Salzburg beauftragten „Schweizer Studie“  steht Vieles zu O-Bus und Regionalbus, sie ist in den Salzburger Nahverkehrsplan  eingeflossen. Schnelle Maßnahmen bietet das Parteiübereinkommen Stadt Salzburg (Verkehr und Mobilität ab S.10), weiters die derzeit aktualisierte Radverkehrsstrategie Salzburg  sowie der Masterplan Gehen Salzburg.S4F sind bereit, in ihren Möglichkeitenmit fachlicher Expertise zu den bereit. An einr Begrenzung des Autoverkehrs führt aus Sicht der S4F kein Weg vorbei.

Der von den Scientists for Future vorgeschlagene und von der Universität gesponserte Veggie-Monat im OKtober war ein großer Erfolg, berichtete der Nachhaltigkeitskoordinator der Universität Simon Oberhaus. In der Mensa der Natur- und Lebenswisenschaftlichen Fakultät wurden in diesem Monat zu 80 Prozent vegetarische und vegane Menüs bestellt. Die S4F freuen sich, wenn die Aktion fortgeführt wird.

Lara Laik berichtete von der AlmZeit2 von Scientists for Österreich gemeinsam mit dem Fachbeirat, bei dem u.a. über einen wertschätzenden Umgang miteinander gesprochen . Es wurde ein Dokument über einen achtsamen Dialog verteilt.

Als nächster Jour Fixe wurde der 16.12. wiederum 11 Uhr in der NAWI-Mensa vereinbart, bei dem u.a. über die neue Radstrategie der Stadt gesprochen werden soll. Bei einem Roundtabel von Smart City Salzburg am 12.12. 9-12 Uhr wird über Fahrradstädte berichtet. Max. 40 Teilnehmer:innen vor Ort sind möglich. Verbindliche Anmeldung bis Donnerstag, 5. Dezember 2024 unter  birgit.danninger@salzburg.gv.at

„Klimabildung richtig gemacht“ – ein spannender Austausch in der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen

Klimabildung erfordere ein Basisverständnis über die Prinzipen des Klimasystems ebenso wie über die möglichen Auswirkungen der Erderwärmung auf unsere Gesellschaft, so Angela Hof von der Universität Salzburg in einer Veranstaltung der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen am 4. November 2024, moderiert von Carmen Bayer. Doch sowohl die Lehrpläne der Schulen als auch das Wissen der Schüler und Schülerinnen seien nach wie vor lückenhaft. Laut einer internationalen Erhebung der UNESCO würden international zwei Drittel der Lehrpläne die Themen Klimawandel, Umwelt und Nachhaltigkeit nur wenig thematisieren, so die Expertin. Hier geht es zum Video mit Angela Hof.

Und die Wissensdefizite der SchülerInnen seien ebenfalls groß: Eine österreichisch-deutsche Studie habe ergeben, dass nur etwa die Hälfte der befragten SchülerInnen eine angemessene Vorstellung über die menschengemachte Erderwärmung hat. Aufschlussreich war auch eine von Hof zitierte Studie über die sehr heterogenen Einstellungen von Jugendlichen zum Klimawandel: 25 Prozent seien unmotiviert, 21 Prozent besorgt und auch aktiv in der Klimabewegung, 40 Prozent wüssten Bescheid und versuchten im Alltag klimafreundlicher zu leben, ganze 14 Prozent fühlten sich angesichts des Klimawandels aber gelähmt (siehe Bilder).

Die Erwartungen an die Klimabildung seien hoch, es gäbe aber eine „Intentions-Verhaltens-Lücke“, Wissen allein führe nicht zum Handeln, Ängste könnten auch Abwehr hervorrufen, zudem wirke die Angst vor Veränderung oftmals als Handlungsbremse, so Hof weiter. Es sei wichtig, zu informieren und zu motivieren, statt zu alarmieren. Wir sollten Werte ansprechen, da diese die Basis unseres Handelns seien; wir sollten Fragen stellen statt andere zu belehren und es gehe darum Lösungen anzubieten und die Selbstwirksamkeit zu stärken. Auch an der Universität selbst gibt es zahlreiche Angebote, etwa Ringvorlesungen wie „Klima.Wandel.Bildung“.

Klimabildung in der Praxis – Angebote des Haus der Natur

Elisabeth Scheicher, zuständig für Natur- und Umweltbildung im Haus der Natur, berichtete von den Workshops, die sie für Salzburger Schulen kostenfrei zu den Themen Klima und Naturschutz anbieten. Wichtig sei, mit den Jugendlichen über die Wirksamkeit unterschiedlicher Maßnahmen zu sprechen, auch Ängste zu thematisieren und die kollektive Wirksamkeit zu stärken, in dem etwa gezeigt wird, dass an vielen Schulen Aktivitäten stattfinden. Als Herausforderung nannte Scheicher, dass junge Menschen sich mittlerweile mehr Informationen über Medien, vor allem Youtube und Social Media, holen als über die Schule.

Erwachsene erreichen – die Angebote des Salzburger Bildungswerk

Wichtig ist auch die Thematisierung von Umwelt- und Klimafragen mit Erwachsenen. Sabrina Riedl informierte über die diesbezüglichen Aktivitäten des Salzburger Bildungswerks. Da es in 95 der insgesamt 119 Salzburger Gemeinden Bildungswerke gäbe, bestehe die Möglichkeit, auch am Land Veranstaltungen anzubieten. Vorträge und Workshops können für die Gemeinden kostenfrei gebucht werden – die Themen reichen von Klima und Energie über Naturschutz und Biodiversität bis hin zu Neuansätzen eines anderen Wirtschaftens. Besonders wichtig sei, positive Impulse und Handlungsmöglichkeiten zu vermitteln, so Riedl, was etwa in Angeboten zum Thema „Einfach anders leben“ sowie mit der Vernetzung von Initiativen umgesetzt werde. Riedl verwies zudem auf zwei Homepages zum Thema: auf KlimabildungSalzburg sowie den Salzburger Atlas für nachhaltige Entwicklung. Für 16. Mai 2025 ist erstmals ein Salzburger Aktionstag für Nachhaltigkeit unter dem Motto „Aufbruch für ein besseres Leben für alle“ geplant.

Klimabildung mit und für Lehrlinge

Eine meist übersehene Gruppe, wenn es um Umwelt- und Klimabildung geht, sind Lehrlinge. Gregor Wimmer von der Initiative „Nachhaltige Lehre“ will hier Abhilfe schaffen. In ganztägigen Workshops zu den Themen Nachhaltigkeit und Klima an Betrieben in ganz Österreich werden auf kreative und interaktive Weise Wissen und Werte vermittelt. Aufgrund einer Förderung durch das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft können die Workshops von Unternehmen kostenfrei gebucht werden. Für Unternehmen würden diese Angebote immer wichtiger, da EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie zur Sorgfaltspflicht – Stichwort Lieferkettengesetze – mehr Kompetenzen in diesen Bereichen erforden, da mache es Sinn, Lehrlinge gleich miteinzubeziehen, so Wimmer in seinem Input.

Resümee:
Klimabildung ist wichtig, aber gefordert sind politische Weichenstellungen

Die Veranstaltung ist eine bewährte, bereits zum siebten Mal stattgefundene Kooperation zwsichen der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen und der Universität Salzburg, in der Forschung auf Bildung und Praxis trifft. Die vom Land Salzburg im Rahmen der Klima- und Energiestrategie 2050 geförderten Aktivitäten werden – so ist zu hoffen – auch in den nächsten Jahren fortgeführt. Klima- und Nachaltigkeitsbildung sind wichtig, da die SchülerInnen und Studierenden von heute die EntscheidungsträgerInnen von morgen sein werden. Die Hauptaufgabe für die Transformation liegt jedoch bei den heute Erwachsenen, denn die Zeit drängt – wir brauchen Veränderungen in den Unternehmen, der Verwaltung, der Politik, nicht zuletzt im Finanzsektor, dem es obliegt, die Finanzströme auf nachhaltige Sektoren zu lenken.

Das Team der Veranstaltung (v. l.n.r.): Gregor Wimmer (Nachhaltige Lehre), Sabrina Riedl (Salzburger Bildungswerk), Angela Hof (Universität Salzburg), Elisabeth Scheicher (Haus der Natur), Hannah Neuper (Land Salzburg), Isabella Uhl-Hädicke (Universität Salzburg), Carmen Bayer (Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftfragen)