„Wir sprechen uns gegen den automatischen Vorrang von Projekten zu erneuerbaren Energien aus und fordern die Berücksichtigung der Gleichrangigkeit des öffentlichen Interesses für Naturschutz und Erneuerbare. Diese beiden wichtigen Bausteine für unsere Zukunft dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern Synergien müssen genutzt werden, wo möglich.“ So Prof.in Jana Petermann, Prof Andreas Tribsch und Prof. Jan Christian Habel von Scientists for Future Salzburg in einer Stellungnahme an das Land Salzburg. Es wird argumentiert, dass die Agenden der Landesumweltanwaltschaft nicht wie laut Regierungsübereinkommen geplant, beschränkt werden sollen.
„Zusammenfassend sehen wir Energie aus erneuerbaren Quellen, vor allem für die regionale Energieversorgung als eine wesentliche Leistung der Natur. Windkraft, Photovoltaik (auch in Mischnutzung mit Landwirtschaft oder Renaturierung degradierter Flächen), Wasserkraft und Bioenergie (Holz, Biogas, etc.) müssen größtenteils außerhalb aller „strengen“ Schutzgebiete (nicht nur Europaschutzgebiete) geplant werden und ohne schädliche und vor allem irreversiblen Eingriffe in die Natur umgesetzt werden.“
Die Salzburger Umwelt- und Nachhaltigkeitsvernetzung (SUN) dient dem Austausch von Gruppen, die sich in Salzburg in den Bereichen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit engagieren. Es werden Infos über Projekte, Kampagnen und Veranstaltungen ausgetauscht sowie Strategien reflektiert. Auch dieser Workshop hat ein Schwerpunktthema, nämlich das Wechsel- und Spannungsverhältnis von Klima- und Naturschutz. Im zweiten Teil besteht die Möglichkeit zum Austausch unter den Initiativen.
Teil 1: Themenschwerpunkt
18.00: Zum Wechselverhältnis von Klima- und Naturschutz Mit: Univ. Prof. Andreas Tribsch, Biodiversitätsexperte, Dr. Franz Kok, Experte für Erneuerbare Energie (beide Universität Salzburg) Wie hängen Klima- und Biodiversitätsschutz zusammen? Wo gibt es Spannungsfelder? Welche Strategien sind für Salzburg sinnvoll?
Teil 2: Austausch & Vernetzung
19.00: Informeller Austausch bei Getränken und Brötchen 19.30: Sammlung von Anliegen und Bearbeitung in Kleingruppen, Berichte im Plenum 21.00 Ende
Moderation: Mag. Hans Holzinger, Mag.a Michaela Hinterkörner (Robert-Jungk-Bibliothek)
16. Oktober 2023 18.00 – 21.00 Uhr Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen Robert-Jungk-Platz 1 / Strubergasse 18, 5020 Salzburg
Gemeinsam mit der Gruppe „Tomorrow“ bietet die kunstbox Seekirchen drei spannende Filmabende mit anschließendem Gespräch. Am Programm stehen „Erde“ und „Matter out of Place“ des österreichischen Filmemachers Nikolaus Geyerhalter sowie die Klima-Doku von Kult-Fotograph Jim Rakete „Now.“ Beginn jeweils 20 Uhr. Hier geht es zum Programm sowie zur Anmeldung.
Am 27. September ist dann Sara Schurmann aus Berlin mit ihrem Buch „Klartext Klima“ zu Gast.
Hochwasser, Waldbrände, Hungersnot – Expert*innen der Klimaforschung warnen vor den Folgen extremer Wettereignisse durch den Klimawandel. Sie plädieren dafür, der Erderwärmung dringend gegenzusteuern, und tausende Menschen gehen für den Klimaschutz auf die Straße. Aber was können wir in der Erwachsenenbildung in unserem eigenen Wirkungsbereich tun? Wie kann meine Bildungseinrichtung klimasensibel werden? Welche Klimaschutzzertifikate eignen sich? Und welche Projekte und Akteur*innen setzen Klimaschutzbildung um? Tipps und Hintergründe rund um Klimaschutz in der Erwachsenenbildung – unter dem Dach der Nachhaltigkeitsperspektive – finden Sie jetzt im neuen Dossier von erwachsenenbildung.at!
Etwa 80% der Kohlereserven, 50% der Erdgasreserven und 30% der Erdölreserven dürfen nicht verbrannt werden, wenn wir die Aufheizung des Klimas auf 2°C begrenzen wollen. Sehr viel mehr Reserven müssen im Boden verbleiben, wenn das 1,5°C-Limit nicht überschritten werden soll. Auch der Guardian berichtete vor mehr als einem Jahr von 195 geplanten CO2-Bomben – Öl- und Gas-Projekte, welche die derzeitigen CO2-Emissionen für weitere 18 Jahre fortschreiben würden. Gleichzeitig werden in Österreich eifrig Pläne zur Erschließung neuer Gasfelder wie Neptun (Rumänien), Berling (Norwegen), Wittau (Niederösterreich) und Molln (Oberösterreich) vorangetrieben. Ist das noch zu rechtfertigen? Handelt es sich bei diesen Projekten um CO2-Bomben made in Austria oder sind sie die besseren Alternativen zu Fracking-Gas und Gas aus Russland? Darüber diskutieren: – Helga Kromp-Kolb – Reinhard Steurer – Bernhard Salcher – Renate Christ
„Öffnet endlich die Augen“ – Unter diesem Motto forderten Mitglieder von Scientists for Future Salzburg in einer Aktion am 18. August eine energischere Klimapolitik ein. Symbolhaft verbanden sie sich und der Statue von Friedrich Schiller am Eingang zum Furtwänglerpark die Augen mit einem Tuch. So wie UN-Generalsekretär Antonio Guterres mahnen die Salzburger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen konkretere Maßnahmen der Politik zur Eindämmung der Klimakrise ein. Neben der Politik seien wir aber auch als Bürger und Bürgerinnen gefordert, unser Mobilitäts- und Konsumverhalten umgehend zu verändern. Beispiele, wie das geht, gebe es bereits genug. Die Aktion ist Teil einer weltweiten Kampagne in zahlreichen Städten unter dem Motto „Tell the Truth“, in der Statuen berühmter Persönlichkeiten die Augen verbunden werden. Die WissenschaftsaktivistInnen nehmen Bezug auf den Vers von Friedrich Schiller:„Was ist das Schwerste von allem? Was dir das Leichteste dünkt, mit den Augen zu sehn, was vor den Augen dir liegt.“Ihr Aufruf: „Öffnen wir die Augen und handeln danach! Die Klimakrise erlaubt keinen Aufschub mehr.“
Am 25. 9. folgte in Wien eine Aktion von Scientists for Future, in der Leopold Figl die Augen verbunden wurden. Protestiert wurde damit gegen das Ausbleiben eines Österreichischen Klimaschutzgesetzes.
Die Forderungen im Detail findet ihr nach den weiteren Fotos.
Forderungen an den Bund: • Umsetzung von Tempo 100/80/50/30 (würde lt. Umweltbundesamt die CO2-Emissionen um ein Viertel verringern, zudem Spritkosten sparen und Unfallgefahr verringern) • Rasches Anheben des CO2-Preises auf international vergleichbare Preise mit Lenkwirkung (am Beispiel Schwedens). In Österreich startete der CO2-Preis 2022 bei 30 Euro pro Tonne und steigt jährlich bis auf 55 Euro pro Tonne im Jahr 2025 an, in Schweden beträgt der Preis jedoch bereits über 100 Euro/Tonne. • Strikte Umsetzung des Verbots von Kurzstreckenflügen in Österreich. Im Gegenzug zur Finanzspritze während der Corona-Pandemie wurde 2020 den Austrian Airlines die Auflage erteilt, Kurzstreckenflüge auf die Bahn zu verlagern, wenn dieselbe Strecke in weniger als 3 Stunden bewältigt werden kann. Daraufhin strich Austrian die Verbindung Wien – Salzburg. Jene nach Graz und Innsbruck sind aber weiterhin im Angebot. Generell müsste ein Verbot von Kurzstreckenflügen auf EU-Ebene erfolgen. • Schnellstmögliche Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes mit konkreten, sanktionsbewehrten Zielen für alle Gebietskörperschaften im Rahmen ihrer Zuständigkeit (wie vom Österreichischen Klimarat vorgeschlagen)
Forderungen an die Salzburger Landesregierung: • Weitere Förderung des Öffentlichen Verkehrs und der Radinfrastruktur, Angebote für die letzte Meile. • Sofortiger Stopp zusätzlicher Bodenversiegelung für Verkehrs- und Parkflächen bzw. Entsiegelung gleichwertiger Flächen, wenn Flächenversiegelung unumgänglich ist (zB öffentliches Interesse). • Verbot oder massive Einschränkung von Privat- und Businessflügen bzw. prohibitive Verteuerung der Start- und Landegebühren dafür am Salzburger Flughafen, keine neue Flugverbindung nach Wien (wie im Regierungsübereinkommen geplant). • Einrichtung eines breit getragenen Salzburger Klima-Bürgerrates, zu dessen Vorschlägen der Salzburger Landtag öffentlich Stellung nehmen muss. • Start eines breit angelegten „Klimawandelanpassungsdialoges“, der sich nicht nur mit technischen (zB Hochwasserrückhaltung, baurechtliche Vorgaben), rechtlichen (zB im Bereich der Raumordnung) beschäftigt, sondern auch die medizinischen und sozialen Möglichkeiten, Klimawandelvorsorge zu betreiben, mitumfasst und darauf aufbauend Umsetzen konkreter Maßnahmen. • Öffentliches Bekenntnis, dass die Klimakrise rasches Handeln erfordert, auch als Signal an uns Bürgerinnen und Bürger, um zu einem gemeinsamen Umsteuern zu kommen. Klimabewusstes Verhalten muss zur Selbstverständlichkeit für alle werden.
Mit der Aktion „Öffnet endlich die Augen“ fordern Scientists for Future in Salzburg eine energischere Klimapolitik ein. Symbolhaft werden Mitglieder von S4F sich und der Statue von Friedrich Schiller am Eingang zum Furtwänglerpark die Augen mit einem Tuch verbinden. Zudem werden Infoflyer verteilt. Die Aktion ist Teil einer internationalen Kampagne „Tell the Truth“. Zahlreiche Städte weltweit, darunter Berlin, München, Bonn, Mainz, Bayreuth, Koblenz, Leipzig und Rostock, machen mit.
18. August, 10.30 Uhr, Schillerstatue, Furtwänglerpark, Salzburg Mitglieder von Scientists for Future sind für Gespräche mit Presse und Passanten anwesend.
Mach auch du mit und nimm eine Binde oder Tuch fürs Pressefoto mit!
In drei Modulen zu je zwei Tagen in Salzburg, Tirol und Vorarlberg wird ein fundiertes Basiswissen zum breiten Spektrum nachhaltiger Verkehrsgestaltung vermittelt. Gemeinden erhalten mit einer/einem kommunalen Mobilitätsbeauftragen eine kompetente Ansprechperson für Verkehrsbelange und neue Impulse für die tägliche Praxisarbeit. MEHR ERFAHREN
Die JBZ-Herbstschule bringt junge Menschen zusammen, um den Umgang mit der Klimakrise gemeinsam und mit Expert*innen zu diskutieren. 2023 stehen dabei Konflikte im Zuge der Klimakrise im Fokus: Nicht nur die mit der Erderwärmung einhergehende Ressourcenknappheit, auch das Konkurrieren um mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit sowie die Reibungspunkte zwischen zivilem Widerstand und seinen Gegner*innen werden zunehmend spürbar. Im Rahmen von Workshops, fachlichen Inputs und Diskussionsrunden werden die Spannungsfelder sowohl theoretisch als auch praktisch erarbeitet.
Nicht erst der Ukraine-Krieg, sondern bereits vorangegangene Krisen führten mittel-europäischen Konsumgesellschaften schmerzhaft vor Augen, dass die bestehenden Energiesysteme mehr als „nur“ ein Klimaproblem heraufbeschwören. Sie erweisen sich überdies als äußerst verletzlich und unkontrollierbar, weil sie im Gleichklang mit einer maßlosen Wohlstandsarchitektur zwangsläufig permanent wachsen mussten. Folglich stellt sich die Frage nach einer Energieversorgung, die im Sinne des großen Vordenkers kleiner Wirtschaftseinheiten, nämlich Leopold Kohr, regional und dezentral orientiert ist.
In dieser Leopold-Kohr-Summerschool geht es um eine dezentrale und regionale Energieversorgung. Mit spannenden Referierenden, u.a. dem renommierten Postwachstumsökonomen Niko Paech. Hier geht es zum Programm
Donnerstag, 21. September 2023, 17:00 bis 20:00 Uhr – Stieglbrauerei Salzburg, Bräuhausstraße 9, 5020 Salzburg